Dieser Abschnitt bietet einen Überblick über Stickstoffdioxid sowie ihre Anwendungen und Funktionsweisen. Werfen Sie auch einen Blick auf die Liste der 7 Hersteller von Stickstoffdioxid und deren Firmenranking.
Stickstoffdioxid ist ein Oxid des Stickstoffs, ein Gas mit stechendem Geruch.
Stickstoffdioxid entsteht, wenn Stickstoffmonoxid (NO), das bei der Verbrennung von Stoffen bei hohen Temperaturen entsteht, in der Atmosphäre oxidiert wird. Die Quelle für Stickstoffdioxid ist jenes Stickstoffoxid, das bei Verbrennungsprozessen in Industrie- und Haushaltskesseln sowie in Automotoren entsteht.
Es wird insbesondere von Automotoren verursacht, die Kraftstoff unter hohem Druck verbrennen, wobei Dieselmotoren eine besonders hohe Emissionsquelle darstellen. Stickstoffdioxid ist auch als typischer Luftschadstoff bekannt, da es die menschliche Gesundheit, einschließlich der Atemwege, beeinträchtigt.
Stickstoffdioxid wird unter anderem als Probenauflöser und Zersetzer in der analytischen Chemie verwendet. Es wird auch als Rohstoff und synthetisches Zwischenprodukt für Stickstoffverbindungen wie Salpetersäure sowie als Bleichmittel, Katalysator und Nitrocodierungsmittel für organische Verbindungen verwendet. Darüber hinaus kann es als Rohstoff für Sprengstoffe als Oxidationsmittel und als Polymerisationsinhibitor verwendet werden.
Stickstoffdioxid wird auch als Oxidationsmittel für Raketentreibstoffe wie rauchende Salpetersäure verwendet. Es wurde in der Titan-Rakete, bei den Gemini-Projekt-Starts, in den Seitentriebwerken des Space Shuttle und in unbemannten Raumsonden, die zu Planeten geschickt wurden, verwendet.
Stickstoffdioxid ist bei Temperaturen über -21,2 °C ein rötlich-braunes Gas. Unter -21,2 °C wird es zu einer gelben Flüssigkeit. Unterhalb von -11,2 °C verwandelt es sich in farbloses Distickstofftetroxid (N2O4). Distickstofftetroxid ist ein Dimer des Stickstoffdioxids.
Die rötlich-braune Farbe des Stickstoffdioxids ist auf die Absorption von blauem Licht bei 400-500 nm zurückzuführen; Licht mit einer Wellenlänge von weniger als 400 nm führt zur Photolyse, wobei die atomaren Sauerstoffspezies O und NO entstehen. Vor allem in der Atmosphäre verbinden sich die O-Atome mit O2 zu Ozon. Stickstoffdioxid hat ein ungepaartes Elektron und ist paramagnetisch.
Die chemische Formel von Stickstoffdioxid ist NO2, ein gebogenes Molekül mit C2v-Symmetrie. Die Bindungslänge zwischen den Stickstoff- und Sauerstoffatomen beträgt 119,7 pm, was auch mit der Bindungsordnung zwischen 1 und 2 übereinstimmt. Die Bindungswinkel und Bindungslängen von Stickstoffdioxid liegen zwischen denen der entsprechenden Kationen (NO2+) und Anionen (NO2-).
Industriell wird Stickstoffdioxid durch die Mischung von Luft (Sauerstoff) mit Stickstoffoxid hergestellt, das durch die katalytische Oxidation von Ammoniak entsteht. Stickstoffdioxid kann auch durch Reaktion von Silber oder Kupfer mit konzentrierter Salpetersäure hergestellt werden.
Stickstoffdioxid ist jedoch ein ungewolltes Nebenprodukt bei der Verbrennung und Herstellung verschiedener Stoffe. So wird beispielsweise das bei der Verbrennung entstehende Stickstoffoxid in der Atmosphäre photoreaktiv zu Stickstoffdioxid oxidiert.
Stickstoffdioxid kann auch auf natürliche Weise durch biologische Aktivitäten entstehen, und auf globaler Ebene ist die biologische Aktivität die Hauptquelle für Stickstoffdioxid. In Städten wird Stickstoffdioxid in hoher Dichte von mobilen und stationären Quellen erzeugt und ist einer der Faktoren, die zur Luftverschmutzung beitragen.
Stickstoffdioxid und Distickstofftetroxid befinden sich im Gleichgewicht. Nach dem Prinzip von Le Chatelier verschiebt sich das Gleichgewicht bei höheren Temperaturen in Richtung Stickstoffdioxid. Wenn flüssiger Stickstoff zur schnellen Abkühlung verwendet wird, bildet sich Stickstoffdioxid als Feststoff, aber im Feststoff ist Distickstofftetroxid vorhanden.
Bei der Reaktion mit Wasser entstehen auch Salpetersäure und salpetrige Säure und diese Reaktion ist für den sauren Regen verantwortlich. Außerdem entstehen bei der Reaktion von Stickstoffdioxid mit Schwefeldioxid Stickstoffoxid und Schwefeltrioxid.
Stickstoffdioxid ist im Luftreinhaltegesetz als spezifizierter Stoff aufgeführt. Bis etwa in die 1970er Jahre nahm die Verschmutzung durch Stickstoffdioxid mit der Zunahme des Fahrzeugbestands zu. Seitdem sind die Jahresdurchschnittswerte auch aufgrund der Wirkung von Emissionskontrollen langfristig stabil geblieben. Vor allem entlang der Hauptverkehrsstraßen wurden die Umweltstandards nicht erreicht.
Es wurde über gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen berichtet, vor allem auf die Atemwege; die Umweltnormen sehen vor, dass die durchschnittlichen täglichen Stickstoffdioxidwerte im Bereich von 0,04-0,06 ppm oder darunter liegen sollten.
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